SV Union Heyrothsberge e.V.

2024.04.13 – 20. Spieltag: Union – SV Eintracht Salzwedel 0:4 (0:1)

Gegen Eintracht Salzwedel zeigen die Landesliga-Fußballer aus Heyrothsberge ihre wohl
bislang beste Saisonleistung – und unterliegen am Ende dennoch mit 0:4 (0:1).

Von Björn Richter (Volksstimme, 08.04.2024)

Dieser Rempler im Kampf um den Ball war der berühmte Tropfen, der das Fass bei Christopher Biegelmeier zum Überlaufen brachte. Der Torhüter des SV Union Heyrothsberge revanchierte sich am Sonnabend fünf Minuten vor dem Abpfiff bei seinem Salzwedeler Widersacher mit einem angedeuteten rechten Schwinger auf Schienbeinhöhe und flog folgerichtig vom Platz. „Ohne Frage muss sich ,Biggi’ da besser im Griff haben. Aber aus menschlicher Sicht war diese Frust-Aktion nachvollziehbar. Die Wut der letzten Wochen, in denen wir dreimal das gleiche Spiel erleben, hat sich einfach entladen“, nahm Unions Trainer Marcel Gieseler seinen Schlussmann gleichermaßen in die Pflicht und in Schutz. Die zu erwartende Sperre gegen den Stammkeeper machte das 0:4 (0:1) im Landesliga-Heimspiel vom Sonnabend so eben nur noch ein Stück unerträglicher.

Der Heyrothsberger Chancenwucher der vergangenen Wochen erlebte so eine Steigerung, welche die Grenzen des Vorstellbaren verschob. „Am Ende des Spiels verbuchen wir 18 Großchancen. Davon, dass sich die Gegenseite nach dem Spiel fast für den Sieg entschuldigt, können wir uns nichts kaufen. Aber es war bezeichnend“, erklärte der Coach. So sollten er und die 73 Zuschauer an der Königsborner Straße einen frühen Vorgeschmack auf den Verlauf des Nachmittags bekommen. Denn bereits in der ersten Hälfte erwies sich Salzwedel als Meister der Effizienz, während die Unioner auch beste Einschussgelegenheiten nicht zu nutzen wussten.

Direkt der erste ernstzunehmende Angriff der Gäste führte nach schneller Doppelpasskombination zum 0:1 (13.). Anschließend erspielten sich die Platzherren jedoch ein sattes Übergewicht. Zunächst hatte Cedric Vorhölter nach zu kurzer Kopfballablage auf SVE-Keeper Bryan Giebichenstein den Ausgleich auf dem Fuß (16.). Danach wurde Christian Kloska recht eindeutig im Strafraum der Altmärker gefoult, doch der fällige Elfmeterpfiff blieb aus (28.). Weitere gute Einschussmöglichkeiten durch Christian Gropius (33., Pfosten), Kloska (38., gehalten), Marcus Schlüter (45.+2, gehalten) und Tom Raue (45.+2, gehalten) hätten allesamt das 1:1 bedeuten können oder müssen. Gieseler meinte: „In der Kabine gab es wenig zu sagen. Die Jungs sollten einfach weitermachen, dann würde der Ball auch irgendwann über die Linie gehen.“

Und seine Schützlinge knüpften nach Wiederbeginn nahtlos an die Vorstellung der ersten Hälfte an. Für Raue ergab sich zwei Minuten nach Wiederbeginn eine gute Einschussgelegenheit nach klasse Balleroberung, doch wiederum stand der Pfosten dem Ausgleich im Weg. Es folgte der Knackpunkt des Nachmittags: Einer der seltenen Entlastungsangriffe der Eintracht brachte Philip Müller in Position, doch Martin Peukert holte den torgefährlichen Mittelfeldmann der Gäste im Strafraum von den Beinen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Julian Seehausen zum 2:0 (60.). 

„Danach hat uns der Glaube verlassen“, hatte Gieseler bemerkt und musste registrieren, wie der Gegner mit zwei weiteren Treffern in den nächsten acht Minuten die Entscheidung erzwang und damit auch einen großen Schritt hin zum Klassenerhalt. Auf der anderen Seite dürfte dieser Zug nach dem Wochenende endgültig abgefahren sein, wenngleich auch eine positive Erkenntnis hängenblieb: „Absolut kein Vorwurf an die Mannschaft. Die ersten 60 Minuten waren mit Abstand das Beste, was wir seit langem gezeigt haben. Dieses Gefühl sollten wir mit in die letzten sechs Spiele mitnehmen“, blickte der Union-Trainer auf die Abschiedstour voraus.

Union: Biegelmeier – Peukert, D. Gropius, Ziebarth, Kloska, Raue (88. Leopold), Schlüter, Westhause, Wöhler, Vorhölter (81. Kluth), C. Gropius (81. Schulze)

Salzwedel: Giebichenstein – Roth (68. Luckmann), Seehausen, Wulff, Al Khelef, Gose, Gille, Müller, Holtermann, Grabowski, Frenkel 

Tore: 0:1 Gian Grabowski (13.), 0:2 Julian Seehausen (60., FE ), 0:3 Carlo Gose (63.), 0:4 Philip Müller (68.); 

SR: Michael Schenke (Wittenberg); ZS: 73; Rot: Christopher Biegelmeier (86., Tätlichkeit) -Heyrothsberge

 

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