Union Heyrothsberge baut seine Serie ungeschlagener Auftritte in der Landesklasse auf sieben Spiele aus. Der Weg zum 3:1-Heimsieg über Altenweddingen ist allerdings ein mühsamer.
Von Björn Richter (Volksstimme, 17.12.2024)
Dieser SV Altenweddingen weigerte sich beharrlich, dem Bild eines Abstiegskandidaten zu entsprechen. Kein Einigeln in der eigenen Hälfte. Keine fußballerische Totalverweigerung. Stattdessen mutiges Auftreten und hohes Pressing, das dem SV Union Heyrothsberge zum Hinrundenabschluss der Landesklasse 2 merklich zusetzte. Eben nicht das, was man vom 14. des Gesamtrankings erwarten konnte, weshalb auch Unions Co-Trainer Mathias Schumburg bekannte: „Altenweddingen ist definitiv besser, als es die Tabelle aussagt. Dass wir 20, 30 Minuten Anlauf gebraucht haben, zeigt auch, dass uns der Gegner mit dem bislang in dieser Saison für uns recht ungewohnten Ansatz ein wenig überrascht hat.“ Der 3:1 (2:1)-Heimsieg aus Sicht der seines Teams zeigte allerdings auch, dass dieses im Verlauf der letzten 90 Minuten des Jahres das richtige Gegenmittel fand.
Denn was dem gastgebenden Landesliga-Absteiger seit nunmehr sieben Spielen den Nimbus des Ungeschlagenen beschert hat, während der SVA achtmal in Folge vergeblich dem dritten Saisonsieg nachjagte, war eben doch nicht zu übersehen und erst recht nicht kleinzureden: „Am Ende hat uns das Plus an individueller Qualität zum verdienten Erfolg verholfen“, konstatierte der Heyrothsberger Vereinsvorsitzende, dessen Schützlinge es am Sonnabend jedoch auch versäumten, das Geschehen früher zu beruhigen. Bevor Karsten Völckel den zweiten Ball nach einem Eckstoß aus rund 20 Metern zur 1:0-Führung in die Maschen wuchtete (8.), hatte es zwei Minuten zuvor bereits lichterloh im Strafraum der Gäste gebrannt. Hannes Schulze und Bennet Vogel besaßen in einer Situation gleich dreifach die Chance, ihre Farben in Führung zu schießen, doch dies erledigte Routinier Völckel dann eben zwei Minuten später.
Einschüchtern ließ sich der SVA vom frühen Rückschlag allerdings nicht. Fand Hannes Petters zunächst seinen Meister in Keeper Jamie Leopold (12.), sorgte kurz darauf ein hoher Ball in den SVU-Strafraum für Gefahr. Petters’ Verlängerung erreichte Marvin Schlieter, der per Kopf den 1:1-Ausgleich besorgte (15.). Erst gegen Ende des ersten Durchgangs verlagerte sich das Geschehen wieder mehr vor das Gästetor. Dort visierte Völckel aus der zweiten Reihe das lange Eck an, durch ein Verteidigerbein wurde sein Schuss allerdings noch unhaltbar abgefälscht und die Führung lag erneut aufseiten der Unioner (45.).
Kein Zufall, dafür viel spielerische Klasse war dann bei der Vorentscheidung kurz nach Wiederbeginn ausschlaggebend: Nach guter Kombination von Daniel Gropius und Völckel stand Christian Kloska im Zentrum goldrichtig und besorgte wenige Momente nach Wiederanpfiff das 3:1 (46.). Als der SVA zunehmend Räume preisgab, hatte Vogel noch zweimal per Konter den vierten Union-Treffer auf dem Fuß (62., 64.), doch die Spielkontrolle gaben er und die Gastgeber bis zum Ende ohnehin nicht mehr ab.
Bei aller Freude darüber, den guten Lauf bis zum Jahreswechsel fortgeführt zu haben, verhehlt in Heyrothsberge auch niemand, dass die Winterpause gelegen kommt. Schumburg ordnete ein: „Viele im Team kränkeln aktuell. Da sind auch die zwei, drei Grad unter der Woche nicht unbedingt ein Anreiz, sich zum Training zu quälen. Wir sind im Flow und wären es auch gern weiter geblieben, aber ehrlicherweise hat es zuletzt nicht immer Spaß gemacht, Fußball zu spielen.“ Um ihn bis zum Rückrundenstart am 15. Februar wiederzufinden, bleiben nun aber auch rund zwei Monate Zeit.
Union: Leopold – B. Schäfer (77. Sensenschmidt), Gropius (46. Peukert), E. Schäfer (46. Peukert), Westhause, Völckel, Kloska, Vasükov (68. Vorhölter), Schlüter, Vogel (77. Hanke), Schulze (68. Ziebarth)
Altenweddingen: Kosmehl – Nord, Deike (38. Schubert), Richter, Schlieter, Petters, Harnau (76. Zywotek), Schwarz, Rein (46. Thielecke), Wendland (46. Selent), Krause
Tore: 1:0 Karsten Völckel (8.), 1:1 Marvin Schlieter (15.), 2:1 Alexander Nord (45., ET), 3:1 Christian Kloska (46.)
SR: Sven Wiederhold (Bernburg); ZS: 62