SV Union Heyrothsberge e.V.

2025.07.26 – Testspiel: VfB Ottersleben II – Union 4:3 (3:2)

Individuelle Patzer trüben das Bild beim Heyrothsberger Test in Ottersleben.

Von Björn Richter (Volksstimme, 29.07.2025)
In den Augen von Memis Ozcan zählt offenbar in erster Linie die Eigenleistung, um sich zum Torschützen zu erheben. Das mochte man zwar bedauerlich finden für Jean-Luca Sensenschmidt und Christian Kloska, die den SV Union Heyrothsberge am Sonnabend mit 1:0 beziehungsweise 2:1 im Test beim VfB Ottersleben II in Führung geschossen hatten. Besonders groß war die Herausforderung nach einem telegrafierten Rückpass (5.) und einem Ballverlust im Spielaufbau (24.) in beiden Fällen allerdings auch nicht mehr. Und so vermerkte Ozcan im Spielprotokoll jeweils ein Eigentor des gastgebenden Stadtoberligisten.

Bei konsequenter Sichtweise hätte der Referee allerdings auch auf der Gegenseite sämtliche Schützen bis zur Pause ihres Ruhms berauben müssen. „Ottersleben musste den Ball ja jeweils nur von der Mittellinie in Richtung Torlinie befördern. Die drei Quasi-Eigentore haben das gute Gefühl der ersten Hälfte bei uns ein wenig kaputtgemacht“, ordnete Unions Trainer Marcel Gieseler ein und kam nicht um jene Fehler umhin, die seine Landesklasse-Elf im zweiten Vorbereitungsspiel mit 3:4 (2:3) als Verlierer vom Platz gehen ließen. Zweimal war Keeper Christopher Biegelmeier im Niemandsland vor seinem Tor umhergeirrt und hatte Niklas Wahl (21.) sowie Michel Lellau (26.) ein freies Schussfenster ermöglicht. Dann stieg auch Johannes Wöhler ins Fehlerfestival ein, schenkte die Kugel im ansonsten gefälligen Aufbau der Gäste her und Ben Biermann erhöhte für die VfB-Reserve aus der Distanz (34.).

Vier Wochen vor dem Start in die Pflichtspiele ist zwar noch nicht die Zeit gekommen, um Alarm zu schlagen. Ärgerlich waren die Blackouts jedoch allemal, fiel durch sie doch ein Schatten auf eine ansprechende Leistung. Obwohl ausfallgeschwächt und mit wenigen Wechseloptionen ausgestattet, wussten die Unioner spielerisch und mannschaftstaktisch auch Coach Gieseler zufriedenzustellen: „Mit Blick auf das Ergebnis war es natürlich nicht so toll, aber wir haben Ottersleben gut zugestellt. Nach einer harten Trainingswoche fiel das nicht gerade leicht, aber die Jungs, die da waren, haben ihre Sache gut gemacht.“

Zugegen war am Sonnabend übrigens mit Christopher Schumburg auch wieder die „Leihgabe“ der Altherren. Bezeichnenderweise ging nach dem vierten Treffer der Hausherren (70.) auch das letzte Aufbäumen der Unioner vom 38-Jährigen aus: Sein platzierter Schuss aus der zweiten Reihe schlug zum 3:4-Endstand in den VfB-Maschen ein und lieferte so auch noch einmal die Bestätigung, dass es in Sachen Mentalität nichts am Heyrothsberger Auftritt auszusetzen gab. Da konnte auch die spielleitende Stelle nicht anders und buchte den Treffer ganz offiziell auf Schumburgs Konto.

Ottersleben II: Koslowsky – Fricke (46. Bittmann), Lellau (65. Raschauer), Schumann (46. Pitschmann), Braunert, L. Otremba, Schirge, Nicoll, Biermann, Wahl, Ndreca (79. Kläger)

Union: Biegelmeier (46. Leopold) – Möser, Adler, Fritz, Marth, C. Schumburg, Kloska, Wöhler, Sensenschmidt, Schlüter, Vorhölter (54. Thorand)

Tore: 0:1 Jean-Luca Sensenschmidt (5.), 1:1 Niklas Wahl (21.), 1:2 Christian Kloska (24.), 2:2 Michel Lellau (26.), 3:2 Ben Biermann (34.), 4:2 Felix Schirge (70.), 4:3 Christopher Schumburg (90.) 

SR: Memis Ozcan (Magdeburg); ZS: 30

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