SV Union Heyrothsberge e.V.

17. Spieltag: Ummendorfer SV – Union 2:1 (1:0)

Von Björn Richter (Volksstimme 24.04.2023)

Wenn Marcel Gieseler sagt, das Beste an diesem Fußballnachmittag sei „das schöne Wetter“ gewesen, muss man im Landesliga-Gastspiel des SV Union Heyrothsberge in Ummendorf nicht dabei gewesen sein, um zu erahnen: Dieser Samstagausflug hatte sich für die Unioner und ihren Trainer nicht gelohnt. Weder im Ergebnis, das am Ende mit 1:2 (0:1) gegen die Gäste sprach, noch dem Erlebnis nach: „Dieses Spiel hat wirklich keinen Spaß gemacht. Auf dem holprigen Platz war es ein ziemlich unansehnliches Gekicke, wobei sich nur eine Handvoll Chancen ergeben haben“, resümierte Gieseler den 90-minütigen Abnutzungskampf, der zumindest dem USV drei Punkte als zusätzliche Absicherung nach unten einbrachte. Aus Heyrothsberger Sicht blieb dagegen die vertane Chance, durch die Patzer der Konkurrenz aus Bismark und Schönebeck, eine Top-drei Platzierung zu erobern.

Die Laune der Unioner wäre fraglos ungetrübter gewesen, wenn der erste große Aufreger des Nachmittags die 1:0-Führung eingebracht hätte. Nach Vorstoß von Christian Kloska über die rechte Seite beförderte Christian Gropius den Ball im Zentrum in Richtung Torlinie. Dort tänzelte das Spielgerät eine gefühlte Ewigkeit umher, ehe die Szene doch von der USV-Defensive bereinigt wurde. Auf der Gegenseite wurde es nach rund 25 Minuten bei einem Eckball erstmals gefährlich, doch dass sich das Ummendorfer 1:0 abgezeichnet hatte, ließ sich nicht behaupten. Da brauchte es schon einen missglückten Klärungsversuch von Union-Keeper
Christopher Biegelmeier, der in den Rasen trat. Der zu kurz geschlagene Ball kam postwendend zurück und segelte als Bogenlampe über den Gästetorhüter hinweg ins Netz (38.). „Ich denke, daran sieht man, dass uns im Moment das Spielglück abhandengekommen ist. Uns wäre der Ball sicher nicht so vor die Füße gefallen oder er wäre an die Torlatte gegangen“, sagte Gieseler. 

Einmal mehr musste der Heyrothsberger Coach im Vorfeld weniger Zeit in einen bis ins letzte Detail ausgeklügelten Matchplan stecken, dafür umso mehr Kreativität in Sachen Aufstellung aufbringen. Glück wendet sich gegen Union Betroffen war diesmal vor allem die Abwehrkette, „wo wir im Prinzip mit vier nominellen Außenverteidigern gespielt haben. Christian Krümling ist von ganz links nach ganz rechts und mit Chris Tilche ein Spieler aus dem Mittelfeld nach hinten gerückt“, erklärte Gieseler, dem weiterhin mit Youngster Johannes Wöhler nur eine Wechseloption zur Verfügung stand.

Dabei hätten dem Spiel der Gäste explosive Flügelläufe à la André Wittpahl, die Routine von Stefan Groth oder die Kreativität eines
Marcus Schlüter gewiss gutgetan. Allein, die Ausfälle im Team würden derzeit eine prominent besetzte Kleinfeldtruppe ergeben und mit neuem Schwung kam am Sonnabend lediglich der Gastgeber aus der Kabine. So bestrafte Ummendorf zehn Minuten nach Wiederbeginn einen Heyrothsberger Ballverlust am gegnerischen Strafraum per Konter zum 2:0. Obwohl Tom Raue kurz darauf einen Freistoß direkt in die USV-Maschen zum 1:2-Anschluss schweißte (61.) und Daniel Gropius den Ball nach einer Ecke aus der Nahdistanz über das Gehäuse der Platzherren hob (83.), blieb Union ehrlicherweise ein ganzes Stück von der endgültigen Wende im Spiel entfernt und musste mit dem Abpfiff die Unterlegenheit eingestehen.

Angesichts der ernüchternden Bilanz von vier Punkten ausfünf Partien nach dem Jahreswechsel mag man es weniger glauben, aber allzu gewaltig muss der Turnaround gar nicht ausfallen, um in den restlichen fünf Partien zurück in die Erfolgsspur zurückzufinden. „Mit unseren Auftritten an sich bin ich nicht unzufrieden, aber allein in den letzten beiden Spielen haben wir fünf Punkte verschenkt, was mit Blick auf die Tabelle sehr ärgerlich ist. Der Flow, der uns in der zweiten Hälfte der Hinrunde getragen hat, fehlt einfach“, schätzte Gieseler ein. Dennoch weiß auch er: “Wir müssen schauen, dass wir irgendwie wieder die Spannung hereinbekommen. Sonst war unsere Serie von acht Siegen am Stück am Ende halbwegs umsonst.„ 

Ummendorf: Löffler – Kauffmann, Becker (69. Heimrath), Bormann (85. Pankowski), Poliscuks, Krause (78. Wrage), Garz, Keber, Doci, Koch, Streißenberger (46. Walz) 

Union: Biegelmeier – Krümling, Schmidt, D. Gropius, Völckel, Kloska, Raue, Tilche, Westhause, Vasükov (79. Wöhler), C. Gropius 

Tore: 1:0 Christopher Garz (43.), 2:0 Felix Krause (57.), 2:1 Tom Raue (61.) 

SR: Christian Petzka (Halle); ZS: 53 

 

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