Das Schicksal meint es weiterhin nicht gut mit Fußball-Landesligist Union Heyrothsberge. So rückt der sportliche Part beim 0:3 gegen den MSV Börde früh in den Hintergrund.
Von Björn Richter (Volksstimme, 29.04.2024)
Gegen 21 Uhr setzte am Sonnabend beim SV Union Heyrothsberge kollektives Aufatmen ein. Dean-Robbin Ziebarth hatte das Klinikum in Magdeburg gerade verlassen und seine Mitspieler über die teaminterne WhatsAppGruppe ins Bild gesetzt: Sämtliche Halswirbel waren unbeschadet und noch da, wo sie in einem 18-jährigen Körper hingehören – vorsichtige Entwarnung. Rund fünf Stunden zuvor war dagegen allen Beteiligten im Landesliga-Gastspiel beim MSV Börde der Schreck in die Glieder gefahren, als Ziebarth im Zweikampf um den Ball zu Boden ging, sein Gegenspieler ins Straucheln geriet und auf den Kopf des Youngsters fiel. Aufgrund der Überstreckung des sensiblen Nackenbereichs war natürlich äußerste Vorsicht geboten. So wurde in der 40. Minute die vorzeitige Halbzeitpause ausgerufen und der Abwehrspezialist in eine Halskrause und Vakuummatratze gehüllt vom Rettungswagen zur weiteren Untersuchung abtransportiert.
Dass den Gästen nach Wiederbeginn nicht mehr der Sinn nach Fußball stand und die 0:3 (0:2)-Niederlage längst ihren Lauf genommen hatte, war nur verständlich. Zumal der Nachmittag bis zur 15-minütigen Unterbrechung dem inzwischen gewohnheitsmäßigen Muster gefolgt war: „Wir finden gut ins Spiel, aber dann passiert, was unsere gesamte Saison kennzeichnet. Mit den ersten zwei Torchancen geht Börde mit 2:0 in Führung“, schilderte Union-Trainer Marcel Gieseler, der daran auch die sportliche Misere seines Teams festmachen konnte: „,Schumbi’ (Co-Trainer Mathias Schumburg, Anm. d. Red.) und ich haben noch mal in der Statistik nachgeschaut. Das letzte Mal, dass nicht der Gegner mit der ersten ernstzunehmenden Aktion trifft, war gegen Irxleben.“ Und bekanntlich stand im Heimspiel von Anfang März auch beim 2:0-Sieg der bislang einzige Erfolg nach der Winterpause.
So hatten sich die Heyrothsberger am Sonnabend in der Landeshauptstadt gerade während der fünf Anfangsminuten in der MSVHälfte eingenistet. Auf der Gegenseite fiel jedoch ein verunglückter Befreiungsschlag Rocco Müller vor die Füße und sein Volleyversuch schlug aus rund 20 Metern Torentfernung im Gästegehäuse ein. Eine Viertelstunde später legte sich Patrick Kreutzer kurz vor der Strafraumgrenze einen Freistoß zurecht und verwandelte direkt zur 2:0-Führung der Gastgeber. Wieder wurde das Schlusslicht keineswegs dominiert, die Gegentreffer fielen auch nicht aus dem Spiel heraus und mit dem Schockmoment nach 40 Minuten war die Partie unabhängig vom 0:3 durch Max Dittwe (59.) bereits gelaufen. „Man fragt sich jede Woche, was eigentlich noch alles gegen uns laufen kann und wird dann am Spieltag doch noch negativ überrascht“, so Gieseler, der vorausblickte: „Ich denke, alle von uns sehnen das Saisonende herbei. Bis dahin wollen wir die restlichen vier Spiele aber definitiv noch mit Anstand zu Ende bringen.“
Börde: Markowski – Schüßler, Müller, Köhler (71. Priezel), Neumann, Lohse, Lange, Flöter (64. Wesemeier), Fritsch (54. Heise), Kreutzer (74. Beyer), Dittwe (64. Lipowski)
Union: Biegelmeier – C. Schumburg, Ziebarth (41. Vasükov), Schäfer, Ellermann, Raue, Schlüter, Westhause, Vorhölter, , C. Gropius, Schulze
Tore: 1:0 Rocco Müller (6.), 2:0 Patrick Kreutzer (20.), 3:0 Max Dittwe (59.)
SR: Norman Schütze (Gardelegen); ZS: 44