Der SV Union schießt sich beim 5:0-Heimsieg viel Frust von der Seele.
Von Björn Richter (Volksstimme, 29.10.2024)
Man durfte unterstellen, dass Lukas Weise den Zweikampf in bester Absicht gesucht hatte. Irgendeine Art des Aufbäumens war angesichts eines 0:3-Rückstands gegen den SV Union Heyrothsberge nach der Pause vom FC Zukunft und seinem Angreifer schließlich zu erwarten. Doch Weise setzte am Sonnabend nach 53 Minuten das völlig falsche Zeichen, als er sich zu spät im Kampf um den Ball, der den Fuß von Martin Peukert längst verlassen hatte, anmeldete. Sein Einsteigen mit offener Sohle machte in den Worten von Gastgebertrainer Marcel Gieseler nicht nur „die Rote Karte alternativlos“. Das Frustfoul sorgte auch dafür, dass unter den Zuschauern die Stimmung umschlug. „So kam von draußen viel unnötige Schärfe herein und die Partie hat einen Bruch erlitten. Beide Seiten haben es dann nur noch gemütlich heruntergespielt“, schilderte der Union-Coach. Bei aller Zurückhaltung gelangen den Gastgebern aber bis zum Schlusspfiff zwei weitere Treffer zum 5:0-Endstand.
Fahrt aufgenommen hatte der Nachmittag dagegen schon früh. Am Ende der ersten zwei gelungenen Angriffe standen jeweils Hannes Schulze und der Torschrei der Platzherren (9., 12.). Und spätestens, als Bennet Vogel das 3:0 nach einer halben Stunde nachgelegt hatte, nahm der zweite Saisonsieg klare Formen an. Doch Gieseler mahnte in der Pause: „Wir standen im Pokal gegen Niegripp schon einmal vor der Situation, dass der Gegner nicht in der Lage war, uns gefährlich zu werden. Aber mit einer unglücklichen Aktion holen wir ihn zurück in die Partie. Das haben die Jungs diesmal besser gelöst und sind online geblieben.“
Bevor Tom Raue per Doppelpack (55., 86.) den Rest erledigte, hatten jedoch auch die Gäste die Chance zum Comeback. Unmittelbar nachdem der FCZ in Unterzahl geriet, ließ Philipp Weigmann einen Foulelfmeter ungenutzt (54.). „Auch wenn wir das Geschehen dominiert haben, hatte sich der Gegner mindestens einen Treffer verdient“, so Gieseler, der trotz akzeptabler Chancenverwertung anmerkte: „Der Wunsch, weitere Tore zu erzielen, hätte etwas größer sein dürfen. Andere Spiele werden kommen, in denen wir eine größere Gier zeigen müssen.“ Das nächste lässt nicht lange auf sich warten, wenn die Unioner am Sonnabend zum BSV 79 Magdeburg reisen. „Wir sollten den Erfolg natürlich bestätigen, um schnellstmöglich in Tabellenregionen zu kommen, in denen wir nicht Woche für Woche schauen müssen, was die direkte Konkurrenz gemacht hat.“
Union: Biegelmeier – Peukert, Gropius, Völckel, Kloska (74. Sensenschmidt), Raue, Schlüter, Westhause, Vorhölter (63. E. Schäfer), Vogel (64. Hanke), Schulze (81. Hrachowitz)
Zukunft: Darius – Srech, Kohlepp (58. Seidel), Weigmann, Mishuk, Schaar (84. Tolle), Marth, Probst, Tiepke (73. Wöge), Rosa, Weise
Tore: 1:0, 2:0 Hannes Schulze (9., 12.), 3:0 Bennet Vogel (26.), 4:0, 5:0 Tom Raue (55., 86.)
SR: Tobias Petzke (Tangermünde); ZS: 67; Rot: Lukas Weise (53., grobes Foulspiel) -FC Zukunft