SV Union Heyrothsberge e.V.

2025.10.04 – 7. SP: SV Eintracht Gommern – Union 0:2 (0:1)

Während Union Heyrothsberge seinen Aufwärtstrend im Derby fortsetzt, wird Eintracht Gommern die Rote Laterne in der Fußball-Landesklasse 2 nach der 0:2-Heimpleite nicht los.

Von Björn Richter-Zehle (Burger Volksstimme vom 07.10.2025)

In der eigenen Erinnerung musste Marcel Gieseler nicht allzu weit zurückgehen. Rund eineinhalb Jahre ist es schließlich erst her, dass ein gewaltiger personeller Umbruch beim SV Union Heyrothsberge seinen traurigen Tribut in Form des Abstiegs aus der Fußball-Landesliga gefordert hatte. Weshalb sich der Trainer am Sonnabend bestens in den Gegner hineinversetzen konnte: „Gommern hat definitiv nicht gespielt wie ein Tabellenschlusslicht und sich mindestens einen, eher zwei Treffer verdient. Aber so laufen Spiele nun mal, wenn du dort unten drin stehst.“ Eine sehr faire Einschätzung, aber letztlich wohl nur ein schwacher Trost für die Gastgeber, die sich im Landesklasse-Derby mit 0:2 (0:1) geschlagen geben mussten.

Nach sieben Spieltagen bereits das Abstiegsgespenst an die Wand zu malen, wäre natürlich verfrüht, doch wieder ist dem SV Eintracht somit am Sonnabend eine Gelegenheit durch die Hände geglitten, um den ersten Saisonsieg einzufahren und die Rote Laterne in der Staffel 2 weiterzureichen. „Wenn du mehr als ordentlich mitspielst, Chancen kreierst und dennoch verlierst, fühlt es sich eigentlich fast noch bitterer an, als wenn du eine richtige Reise kassierst“, gewährte Gommerns Coach Florian Sprengler Einblicke ins Seelenleben, sah trotz aller Enttäuschung aber auch Lichtblicke: „Die Jungs saßen nach dem Spiel lange in der Kabine und haben sich mit dieser Niederlage beschäftigt. Das zeigt mir, dass sich niemand aufgibt und alle Bock haben, das Ruder herumzureißen.“ Nur schien dieses Derby wieder einmal nicht dafür gemacht zu sein.

Die Gegenseite nutzte die Gelegenheit, um die eigene Formkurve weiter ansteigen zu lassen, dagegen umso zeitiger. Schon nach zwölf Minuten bestraften die Unioner einen gegnerischen Fehlpass und Christian Kloska schoss nach zwei Pässen in die Tiefe und Vorlage von Moritz Hanke zur 1:0-Führung ein. „Dass wir direkt die erste Chance nutzen, war auch ein selten gekanntes Glücksgefühl“, sagte Gieseler, sah aber auch, wie seine Schützlinge anschließend bedrohlich in Schieflage gerieten. Zwei Gelegenheiten von Alexander Schellbach, ein Versuch von Pjotr Tuente sowie Collin Werban, der bei einem Eckball einköpfbereit wegrutschte und schließlich zwei knappe Fehlschüsse von Lucas Schmidt kündeten allein nur bis zum Seitenwechsel vom Chancenwucher, der die Gommeraner teuer zu stehen kam.

Zwar blieb den Hausherren nach der Pause der Wille zum Ausgleich nicht abzusprechen, die Bemühungen ebbten jedoch zunehmend ab, nachdem Heyrothsberge durch einige Umstellungen zu mehr Stabilität fand. „In der ersten Hälfte konnten wir uns wirklich bei (Torhüter) Christopher Biegelmeier bedanken, der uns vor dem Ausgleich oder gar Rückstand bewahrt hat. Aber weil wir in der zweiten Hälfte selbst vier 100-Prozentige liegenlassen, bleibt es bis zuletzt spannend“, schilderte Gieseler, erlebte aber doch die späte Erlösung, als der eingewechselte Alexander Vasükov den Schlussstrich zum 2:0 zog (90.).

Erleichterung auf der einen, Frust pur auf der anderen Seite. Denn obwohl der Sieg für die Gäste letztlich nicht unverdient ausfiel, hatte der Gommeraner Auftritt nur noch wenig mit früheren Abreibungen wie gegen den MSV Börde (1:7), Osterweddinger SV (0:6) und SSV Samswegen (0:8) zu tun. Nur die Belohnung blieb abermals aus. „Jede Niederlage sorgt für zusätzlichen Druck auf dem Kessel“, wusste Sprengler nach der sechsten Pleite und sieht daher auch eine gewisse Fallhöhe in der anstehenden Kreispokal-Hürde am Sonntag in Ihleburg: „Das kann eine positive Ablenkung sein, aber auch in die andere Richtung ausschlagen. Ich hoffe natürlich, dass wir uns darüber ein Stück Selbstvertrauen zurückholen.“

Heyrothsberge ist derweil zunächst am Donnerstag daheim gegen Seilerwiesen gefordert (19 Uhr), ehe zwei Tage später ebenfalls der Ausflug in den Kreispokal wartet. „Gegen Seilerwiesen haben wir uns in der Vorsaison schwergetan und auch die Aufgabe in Parey ist extrem unangenehm. Aber die Jungs haben zuletzt zweimal geliefert und natürlich ist es unser Anspruch, auch diese beiden Hürden zu meistern“, blickte der Union-Coach auf die Doppelbelastung voraus.

Gommern: Bellach – Sindermann, Schulz, C. Werban (73. von Saleski), Thiem, L. Schmidt, Hübener, Tuente, Napiontek (61. Randel), W. Hoppe, Schellbach

Union: Biegelmeier – E. Schäfer, Möser, Fritz, Taube, Völckel, Wöhler (75. Sensenschmidt), Marks (90. Hrachowitz), Schulze, Hanke (63. Vasükov), Kloska

Tore: 0:1 Christian Kloska (12.), 0:2 Alexander Vasükov (90.) 

SR: Steffen Grafe (Kleinmühlingen), ZS: 21; Gelb-Rot: Dean-Robbin Taube (90., wdh. Foulspiel) -Heyrothsberge

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert