SV Union Heyrothsberge e.V.

2025.10.11 – AF-Kreispokal: SV Germania Güsen – Union 2:3 n.V. (2:0)

Erst alles im Griff, dann der Bruch: Außenseiter verpasst Elfmeterschießen durch kurioses Gegentor in allerletzter Minute.

Von Björn Richter-Zehle (Burger Volksstimme vom 15.10.2025)
Die SG. Güsen/Parey war schon auf Viertelfinalkurs, als sie in allerletzter Sekunde doch noch gestoppt wurde. Nach einer dominanten ersten Halbzeit und einer 2:0-Führung gab der Kreisoberliga-Spitzenreiter das Spiel gegen den höherklassigen Favoriten Union Heyrothsberge doch noch aus der Hand und verpasste beim 2:3 (2:2) n.V. denkbar unglücklich das Elfmeterschießen.

Robert Döbberthin hatte die Gastgeber nach 22 Minuten aus gut 18 Metern sehenswert in Führung gebracht. Kurz darauf schepperte es erneut: Damon Lüdersdorf traf die Latte, den Abpraller drückte Alexander Röwer eiskalt zum 2:0 über die Linie (34.). Heyrothsberge wirkte angezählt, kam aber mit Wut im Bauch aus der Kabine. „Man hat dem einen oder anderen die fehlende Frische nach dem Punktspiel am Donnerstag angemerkt“, räumte Trainer Marcel Gieseler ein. Doch nun erhöhte seine Mannschaft den Druck massiv. Christian Kloska stocherte aus dem Getümmel den 1:2-Anschlusstreffer über die Linie (60.), wenig später fiel, erneut aus unübersichtlicher Situation im Strafraum, das 2:2 durch Marcus Schlüter (68.). Nach der Gelb-Roten Karte gegen Aron Nethe (82.) drängte Union in Überzahl auf die Entscheidung. Güsen/Parey geriet zunehmend ins Schwimmen, rettete sich aber mit viel Leidenschaft in die Verlängerung. Dort blieb Heyrothsberge tonangebend, ließ aber die Kaltschnäuzigkeit vermissen.

In der 120. Minute dann das brutale Ende für die SG: Eine scheinbar harmlose Flanke von Simon Otto Fritz, in Höhe der Mittellinie geschlagen, wurde länger und länger und senkte sich über den verdutzten Keeper hinweg zum 2:3 ins Dreiangel. „Das Spiel musste so enden, das passte einfach“, kommentierte Gieseler das kuriose Siegtor trocken. „Für Güsen maximal bitter, für uns natürlich glücklich. Elfmeterschießen wäre zur Lotterie geworden.“

SG-Trainer Patrick Frömme rang nach Worten: „Die Jungs sind am Boden zerstört. Wir hatten uns schon auf ein Elfmeterschießen eingestellt. Aber wir nehmen eine richtig gute Leistung mit in den Ligaalltag. Ich bin stolz auf das, was die Jungs über 120 Minuten abgerissen haben.“

Während Güsen/Parey mit hängenden Köpfen vom Platz schlich, rückte für Union Heyrothsberge das Ergebnis in den Vordergrund. „Der Pokal ist ein Zubrot. Wenn man weit kommt, freut sich keiner weniger“, erklärte Trainer Marcel Gieseler. Schön war das heute nicht, aber der Platz hat auch nichts anderes zugelassen. Kick and Rush, das war das Einzige, was ging. Es gab keinen Schönheitspreis zu gewinnen. Es ging nur ums Weiterkommen.“

Güsen/Parey: Lepper, Dietert, Wahl, Brenner, Döbberthin, Brylla, Röwer, Lüdersdorf (83. May), Nethe, Grimm, Al Jouma (71. Mittag)

Union: Biegelmeier, Wöhler, Schäfer, Fritz, Kloska, Marks, Schlüter (120. Hrachowitz), Schulze (73. Pinno), Vasükov (84. Thorand), Marth, Hanke (73. Vogel)SR: Wiebach (Nauendorf) 

Tore: 1:0 Döbberthin (23.), 2:0 Röwer (34.), 2:1 Kloska (60.), 2:2 Schlüter (67.), 2:3 Fritz (120.)

ZS: 70; Gelb-Rot: Nethe (82./Güsen/Parey)

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