SV Union Heyrothsberge e.V.

2023.09.30 – 06. Spieltag: Union – TSV Niederndodeleben 2:3 (0:2)

Die dritte Ligapleite in Folge war aus Sicht des SV Union Heyrothsberge eine besonders ärgerliche. Das 2:3 vom Sonnabend wies
den TSV Niederndodeleben als Sieger aus, gab den Verlauf des Landesliga-Heimspiels aber nur unzureichend wieder.

Von Björn Richter (Volksstimme 02.10.2023)

Ob Tony Lüddeckens den Fußball hin und wieder gegen das orangefarbene und größere Spielgerät eintauscht? Beim Basketball hätte er einen Versuch wie diesen auf jeden Fall ansagen müssen. Im Drei-gegen-drei auf dem Freiplatz zählen Kunstschüsse aus der Distanz mit Brettberührung nämlich nur nach vorheriger Ankündigung durch den Schützen. So aber hat nach 55 Minuten des Landesliga-Gastspiels beim SV Union Heyrothsberge niemand etwas gehört, als der Mittelfeldmann des TSV Niederndodeleben aus 35 Metern Entfernung zum Ziel abzog. „Von außen sah es nicht wie ein Torschuss aus, eher wie ein Befreiungsschlag“, konstatierte Gastgebercoach Marcel Gieseler. Lüddeckens und den Gästen dürfte es egal gewesen sein, hatten sie doch soeben die 3:0-Führung vorgelegt. Zwar schmolz diese bis zum Schlusspfiff noch auf 3:2 zusammen, die drei Punkte wanderten am Sonnabend dennoch auf das Konto des TSV. 

Wo der Gast freudig die Heimreise antrat, waren enttäuschte Platzherren nicht weit. Der geschilderte Sonntagsschuss deutete bereits an, auf wessen Seite sich das Glück geschlagen hatte. Neben der Art, wie Niederndodeleben zu Treffern kam, war es aber vor allem die Verteilung der Gelegenheiten, die dem UnionCoach sauer aufstieß: „Unsere Gäste schießen dreimal in Richtung Tor. Wir dagegen schlagen aus einem Dutzend Chancen zu wenig Kapital. Es war ein Spiel, das wir niemals verlieren dürfen“, haderte Gieseler, schob aber nach: „Im Fußball geht es nicht immer gerecht zu, aber vieles gleicht sich im Saisonverlauf aus. Ohnehin tun wir gut daran, die Hinrunde als Prozess zu sehen, um uns nach dem Umbruch im Sommer weiter als Mannschaft zu finden.“ 

Für den Heyrothsberger Entwicklungsprozess sprach im zweiten Heimspiel, dass das junge Team früh die Flucht nach vorn antrat. Nach zwei, drei eigenen guten Gelegenheiten genügte allerdings ein langer Ball der Gäste, um TSVTorjäger Jan Voigt in Position zu bringen – das 0:1 (28). Bis zur Pause ergab sich mehrfach die Chance zum Ausgleich, doch entweder fehlte im Abschlüssen die Genauigkeit oder das Timing passte nicht, so dass Niederndodeleben die Situation bereinigt bekam. Als Cedric Vorhölter nach Wiederbeginn den Pfosten der Gäste zum Klingen brachte, schien das 1:1 überfällig, doch es sollte anders kommen. 

Ein Kopfball nach einer Standardsituation (52.) und Lüddeckens Distanzschuss (55.) ließen die Heyrothsberger Hypothek binnen drei Minuten auf drei Gegentreffer anwachsen. „Aber es spricht für unsere mentale Widerstandskraft, dass die Jungs zurückgekommen sind“, nahm Gieseler die Torerfolge von Bennet Vogel (60.) und Christian Kloska (74.) vorweg. In der Schlussviertelstunde bot sich nicht nur einmal die Gelegenheit auf den Ausgleich, doch mit jedem verpufften Angriff wuchs die Verbitterung, wie sich an einer Ampelkarte gegen Kapitän Maximilian Schmidt (90.) ablesen ließ. Sein Trainer schilderte: „Mit etwas mehr Fingerspitzengefühl hätte man nicht zwingend GelbRot zeigen müssen. Aber das änderte nichts daran, dass beiden Situationen Revanche oder Frustfouls vorausgingen und der Platzverweis in seiner Entstehung unnötig war.“ Eben ganz so, wie auch die dritte Saisonniederlage der Unioner zustande kam.

Union: Biegelmeier – Krümling, Schmidt, Völckel, Kloska, Schlüter (9. Ziebarth), Westhause, Vasükov, Vorhölter, Vogel (71. Groth), Schulze 

Niederndodeleben: Willner – Jebsen, Ernst, Ahlemann, S. Neumann (74. Komorous), Gottschalk (90.+4 Biermanski), N. Neumann, Voigt, Schott, Lüddeckens, Bergmann 

Tore: 0:1 Jan Voigt (28.), 0:2 Lennard Schott (52.), 0:3 Tony Lüddeckens (55.), 1:3 Bennet Vogel (60.), 2:3 Christian Kloska (74.) 

SR: Maximilian Könitz (Bernburg); ZS: 68; GelbRot: Maximilian Schmidt (90., wdh. Foulspiel) –

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