SV Union Heyrothsberge e.V.

2023.10.07 – 07. Spieltag: SV Eintracht Salzwedel – Union 3:1 (1:1)

Ansprechender Auftritt, ernüchternder Ausgang: Auch im Gastspiel bei Eintracht Salzwedel zog Fußball-Landesligist Union Heyrothsberge mit 1:3 den Kürzeren. Vorerst ist die ausbleibende Belohnung in den Ergebnissen aber noch kein Problem.

Von Björn Richter (Volksstimme 09.10.2023)

Bennet Vogel hat seinen Lupfer nach einer Viertelstunde gewiss nicht mit Vorsatz einen Tick zu hoch angesetzt. Auch Cedric Vorhölter dürfte sich in der 69. Minute kaum gedacht haben: Verleihe ich meinem Schuss doch einfach etwas weniger Präzision, damit dieser knapp am Salzwedeler Tor vorbeistreicht. Und auch als Alexander Vasükov beim Landesliga-Gastspiel in der Westaltmark die letzte Ausfahrt in Richtung Heyrothsberger Punktgewinn (88.) verpasste, dürfte es ihm nicht darum gegangen sein, dem Keeper der Gastgeber eine weitere Gelegenheit zum Glänzen zu bieten. 

Absichtlich hat sich der SV Union also auch am Sonnabend nicht um die Belohnung gebracht. Doch so wie die Gäste aus über einem halben Dutzend Großchancen im Spiel nur einmal durch Hannes Schulze Kapital schlugen, während der SV Eintracht nach 0:1-Rückstand noch dreimal das Ziel traf, waren die Ursachen für das Scheitern wie schon beim 2:3 gegen Niederndodeleben im fahrlässigen Umgang mit den eigenen Chancen zu suchen. „Natürlich ist das Ergebnis frustrierend“, bekannte Union-Trainer Marcel Gieseler, relativierte aber: „Es fühlte sich nicht ganz so schlimm an wie in der Vorwoche, als wir klar überlegen waren. Dieses Mal sind sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe begegnet.“ 

Allen voran traf dieser Eindruck in der ersten Halbzeit zu. Passend zum tristen Herbstwetter vom Sonnabend versprühten beide Teams nicht den ganz großen spielerischen Glanz. Bezeichnenderweise fielen daher auch beide Treffer bis zur Pause aus der Distanz. Erst hatte Schulze etwas Glück, dass sein Schuss knapp vor der Strafraumgrenze noch entscheidend zur 1:0-Führung der Gäste abgefälscht wurde (19.), dann glich Julian Seehausen für den SVE mit einem tückischen Aufsetzer aus knapp 30 Metern Torentfernung aus (23.). Anschließend spielte sich das Geschehen ohne größere Highlights meist zwischen den Strafräumen ab.

 Dies änderte sich nach Wiederbeginn. „Das Spiel wurde irgendwann sehr wild mit Chancen auf beiden Seiten“, hatte Gieseler beobachtet. Glück für sein Team, dass Marco Westhause zunächst mit starkem Einsatz klären konnte (49.) und ein weiterer Versuch der Platzherren geblockt wurde (52.). Nachdem Daniel Gropius im direkten Gegenzug per Kopfball ein Heyrothsberger Lebenszeichen gegeben hatte und Vasükov, der im Zentrum einen auffälligen Eindruck hinterließ, aus der Distanz gescheitert war (56.), stand die Partie auf Messers Schneide. 

Eine weitere Gelegenheit für Salzwedels Philip Müller (62.) und Vorhölters Hochkaräter läuteten die entscheidende Phase ein. „Es war klar, dass die Mannschaft, die als Erstes trifft, den Platz als Sieger verlässt“, sagte Unions Coach und musste registrieren, dass es nicht die Seinen waren. Nachdem Jan Niklas Frenkel aus der Drehung das 2:1 besorgte (79.), gaben sich die Gäste zwar längst nicht auf, drängten noch einmal auf den Ausgleich, doch per Konter zum 3:1 besorgte Julian Licht die endgültige Entscheidung (90.). 

Nicht zuletzt der Umstand, dass sich seine Schützlinge bis zum Abpfiff gegen die vierte Niederlage im sechsten Spiel stemmten, stimmte Gieseler zuversichtlich: „Die Tendenz, die wir haben, passt. Die junge Mannschaft entwickelt sich zwangsläufig schneller als gedacht. Perspektivisch ist das natürlich gut, aber es wirkt sich eben auch momentan auf die Ergebnisse aus.“ 

So ist dann auch die Tabelle, in der es für Heyrothsberge am Wochenende auf den vorletzten Platz herunterging, derzeit nicht das Eichmaß für die Entwicklung beim SV Union nach dem Umbruch im Sommer. Und die Zeit der Sechs-PunkteSpiele auch noch nicht angebrochen: „Die Liga gestaltet sich sehr ausgeglichen. Im Prinzip begegnen sich alle Teams – Schönebeck einmal ausgeklammert – auf einem Level, was es halbwegs unmöglich macht, an einem Spieltag alle Ergebnisse richtig zu tippen“, erklärte Gieseler. Damit natürlich verbunden: Die Hoffnung, selbst so schnell wie möglich für einen Ausreißer nach oben zu sorgen. Zunächst wartet am Sonnabend, 21. Oktober, jedoch das Heimspiel gegen Aufsteiger und Schlusslicht Eilsleben. Die anstehende Pokalpause dürfte da wie gerufen kommen, um das Visier korrekt einzustellen.

Salzwedel: Le Minh – Seehausen, Wulff (80. Stolz), Buchmeyer, L. Licht, Biermann (93. Plewe), Kreitz, Müller(84. J. Licht), Holtermann, Grabowski (46. Nowak), Frenkel (88. Luckmann) 

Union: Biegelmeier – Krümling, D. Gropius, Völckel, Westhause, Vasükov, Wöhler, Altmann (71. Mumisi), Vorhölter, Vogel, Schulze

Tore: 0:1 Hannes Schulze (19.), 1:1 Julian Seehausen (23.), 2:1 Lukas Biermann (79.), 3:1 Julian Licht (90.) 

SR: Florian Quaaßdorff (Warnau); ZS: 103 

 

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