Gegen das dritte Spitzenteam in Folge hat es für Fußball-Landesligist Union Heyrothsberge nicht gereicht. Dennoch nährt die 1:3 (0:2)-Niederlage gegen Schönebeck die Zuversicht.
Von Björn Richter (Volksstimme, 13.11.2023)
Mathias Schumburg ist seine Pausenansprache gedanklich bereits durchgegangen. Es waren lobende Worte der Aufmunterung, die sich der Co-Trainer des SV Union Heyrothsberge zurechtgelegt hatte. Schließlich „hat sich die erste Halbzeit richtig gut angefühlt“, erklärte Schumburg, der am Sonnabend beim Landesliga-Heimspiel gegen Union Schönebeck bei den Gastgebern in der Hauptverantwortung stand, da Chefcoach Marcel Gieseler parallel an der Erlangung der C-Lizenz büffelte.
Während die Nachspielzeit schon lief, passierte es doch: Mit der letzten Aktion vor dem Seitenwechsel schenkte die Hintermannschaft den Ball leichtfertig her, Schönebecks Max Drewes ließ aus 16 Metern einen Schuss los, der Torhüter Christopher Biegelmeier nicht gut aussehen ließ und aus dem reparablen Makel des ersten Gästetreffers wurde mit dem 0:2 ein großes Problem, wie der Gegen das dritte Spitzenteam in Folge hat es für Fußball-Landesligist Union Heyrothsberge nicht gereicht. Dennoch nährt die 1:3 (0:2)-Niederlage gegen Schönebeck die Zuversicht. Co-Trainer der Unioner schilderte: „Ausgerechnet einem unserer Erfahrensten unterläuft mit dem Ballverlust ein individueller Fehler und plötzlich fühlt sich die ganze Situation ziemlich beschissen an.“ Bei der letztlichen 1:3-Niederlage hellte sich die Stimmung am Sonnabend auch nicht mehr auf.
Hatten die Unioner zuletzt mit dem MSV Börde (2:0) und Havelwinkel Warnau (0:0) zwei großkalibrige Gegner entzaubert, so schlug das Imperium am Sonnabend nun in Person des Spitzenreiters zurück. Dabei waren auch gegen die Elbestädter um Trainer André Hoof, der selbst von 2018 bis zum Sommer vergangenen Jahres die Geschicke in Heyrothsberge lenkte, „die spielerischen Unterschiede nicht so groß“, wie Schumburg beobachtet hat. Erwartungsgemäß überließen die Platzherren ihrem Gegner weitgehend das Spielgerät, doch fanden die Gäste gegen die massive Fünferabwerkette kaum ein Durchkommen.
Als „maximal unglücklich“ beschrieb die Heimseite daher auch den frühen 0:1-Rückstand. Bislang eher weniger für ihre Gefahr bei Standardsituationen bekannt, brachten die Schönebecker nach elf Minuten einen Eckball von der rechten Seite auf den langen Pfosten. Dort lauerte Erik Nordmann und schoss seine Farben in Führung, von der sich die Gegenseite aber unbeeindruckt zeigte. Bis zur folgenschweren Szene aus der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatten auch die Gastgeber eine Handvoll guter Offensivszenen. „Aber im letzten Drittel waren wir einfach nicht konsequent genug“, musste Schumburg feststellen.
Anders der Ligakrösus, der nach dem Seitenwechsel die Schlagzahl weiter erhöhte und sich folgerichtig mit dem 3:0 durch Georg Polczyk nach rund einer Stunde belohnte. Auf den neuerlichen Rückschlag hatte Karsten Völckel jedoch zehn Minuten später die passende Antwort parat und traf sehenswert von kurz hinter der Mittellinie über den verdutzten Gästekeeper Leon-Pascal Jaffke hinweg ins Tor. Nach dem 1:3 warf Heyrothsberge noch mal alles nach vorn, doch sämtliche Versuche fanden beim Schönebecker Schlussmann ihr vorzeitiges Ende.
Obwohl nach dem Schlusspfiff die Köpfe reichlich tief hingen, entdeckten die Unioner recht schnell ihren Trotz wieder. „Nach dem Spiel haben viele auf dem Sportplatz gemeint: Wenn Schönebeck so Erster geworden ist, gehören wir mit Abstand nicht dort unten hinein. Letztlich waren es ja auch die fehlenden Punkte gegen Niederndodeleben und Eilsleben, die uns weitaus mehr schmerzen“, ordnete Schumburg ein. Zwei Gelegenheiten gibt es in diesem Jahr noch, die Bilanz aufzupolieren. Bei Fortuna Magdeburg II am 25. November und gegen den Ummendorfer SV am 2. Dezember. Und der Co-Trainer weiß: „Wenn wir so auftreten wie in den letzten drei Spielen, ist definitiv etwas drin.“
Union: Biegelmeier – Krümling, Peukert, D. Gropius, Völckel, Kloska, Raue (81.
Groth), Schlüter, Vasükov, Vogel, Schulze (75. C.
Gropius)
Schönebeck: Jaffke – Reineke, Klepel (76. Michaelis), Brock, König, Dehnecke (83. Weidemeier), Drewes, Nordmann (71. Meinecke), Polczyk, Ginter, Piele
Tore: 0:1 Erik Nordmann (11.), 0:2 Max Drewes (45.+1), 0:3 Georg Polczyk (66.), 1:3 Karsten Völckel (78.)
SR: Michael Schenke (Wittenberg); ZS: 83