Heyrothsberge bestätigt gegen den FC Zukunft den 5:0-Erfolg aus dem Hinspiel.
Von Björn Richter (Volksstimme, 29.04.2025)
Niemand sonst außer dem Zufall hätte dem SV Union Heyrothsberge noch gefährlich werden können. Und so sorgte ein kurioser Doppelpass mit dem Unparteiischen dafür, dass der FC Zukunft Magdeburg nach etwas mehr als einer Stunde zur einzigen ernstzunehmenden Torannäherung gelangte. In Erwartung eines Pfiffs samt dem fälligen Schiedsrichterball stellten die Gäste aus Heyrothsberge im Landesklasse-Gastspiel vom Sonnabend kurzerhand das Fußballspielen ein, doch Referee Lars Gareis ließ den freien Durchbruch der Hausherren zur Überraschung aller weiterlaufen. „So hatte Jamie Leopold immerhin auch noch mal einen Arbeitsnachweis. Das Eins-gegen-eins-Duell hat er klasse entschärft“, lobte Union-Coach Marcel Gieseler seinen Torhüter, der ansonsten weitgehend beschäftigungslos blieb. Beim 5:0 (0:0)-Erfolg bestätigte das Team der Stunde nicht nur das Ergebnis aus dem Hinspiel, sondern blieb auch zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen.
5:0, 5:0, 3:0 und 2:0. Betrachtet man die Ergebnisse der letzten vier direkten Vergleiche, lässt sich vom Heyrothsberger Lieblingsgegner der vergangenen zwölf Jahre sprechen. Allerdings verdeutlichte allein die torlose erste Hälfte vom Sonnabend, dass auch die Aufgabe gegen den Aufsteiger, der tief im Abstiegssumpf der Staffel 2 festhängt, ihre Fallstricke hatte. „Zukunft hat es nicht schlecht verteidigt. Uns haben die offensiven Lösungen gefehlt, weil wir den Gegner zu selten zum Laufen gebracht haben“, bemängelte Gieseler und sah, wie zwei streitbare Abseitsentscheidungen zu den größeren Gelegenheiten seines Teams im ersten Abschnitt gehörten. Auf der Gegenseite entfesselte der FCZ auch nicht gerade einen Sturmlauf. Vielmehr verlagerten sich die Hausherren auf disziplinierte Abwehrarbeit, die ihnen allerdings auch leicht gemacht wurde.
Das etwas zu kopflose Anrennen der Gäste wich nach dem Seitenwechsel jedoch zeitnah dem erlösenden Eisbrecher: Moritz Leonhard Hanke sorgte nach 52 Minuten per Kopf für den inzwischen obligatorischen Union-Treffer nach einem ruhenden Ball. Keine zehn Minuten später war der Youngster ein weiteres Mal zur Stelle (60.) und schnürte den persönlich ersten Doppelpack außerhalb des Nachwuchsbereichs. Nachdem Bennet Vogel ein Eigentor vom Magdeburger Dennis Srech zum 3:0 forciert hatte (75.), war der Bann gebrochen – und die Gegenwehr der Gastgeber. Gieseler bekannte: „Wir waren in der zweiten Hälfte dominant, aber vielleicht fällt der Sieg ein bis zwei Treffer zu hoch aus. Wir hatten hinten heraus viel Raum und Zeit, um unsere Angriffe auszuspielen. Da hat sich dann auch erklärt, wie Zukunft in der Vorwoche gegen Osterweddingen mit 1:8 unter die Räder geraten ist“.
Der Schaden der Gäste war es nicht und so ging es noch mit einer Reihe erfreulicher Debüts weiter. So dürfte sich Jakob Theodor Hrachowitz den Ruf als Mikrowelle redlich verdient haben, benötigte er doch nach seiner Einwechslung keine 120 Sekunden, um auf Betriebstemperatur zu kommen und mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für das 4:0 zu sorgen (84.). Mit Lennart Thorand steuerte ein weiteres Eigengewächs in der Schlussminute seine erste Torvorlage bei und Tom Raue setzte per Kopf den 5:0-Schlusspunkt. Zu guter Letzt hielt auch Leopold wie eingangs geschildert die Null fest – erstmals in einem Punktspiel.
Der beeindruckende Erfolgslauf steht nun allerdings morgen Abend auf einem ganz besonderen Prüfstand, wenn die SG Blau-Weiß Gerwisch ab 18.30 Uhr zum Ortsduell an der Königsborner Straße gastiert. Der Union-Coach weiß: „Unsere Siege, der Aufwärtstrend der Gerwischer mit dem kleinen Knick vom Wochenende, das Hinspiel zur Saisoneröffnung und die Tabellenkonstellation – das alles hat nichts zu bedeuten. Denn es ist ein waschechtes Derby. Wir stellen uns auf ein absolut umkämpftes Spiel ein.“
FC Zukunft: Gummert – Srech, Kohlepp, Weigmann, Mishuk (81. Wöge), Schaar (70. Hotopp), Tolle, Kiel, Probst (81. Paryniuk), Bengsch (46. Krühne-Ploetz), Rosa
Union: Leopold – Gropius, Taube (74. E. Schäfer), Völckel, Kloska (82. Thorand), Raue, Schlüter (77. Vasükov), Westhause, Vogel, Schulze (82. Hrachowitz), Hanke (74. Vorhölter)
Tore: 0:1, 0:2 Moritz Leonhard Hanke (52., 60.), 0:3 Dennis Srech (75., ET), 0:4 Jakob Theodor Hrachowitz (84.), 0:5 Tom Raue (90.)
SR: Lars Gareis (Unseburg); ZS: 23