SV Union Heyrothsberge e.V.

2025.11.08 – 11. SP: TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen – Union 3:2 (1:2)

Fußball-Landesklasse: Heyrothsberge muss sich mit 2:3 (2:1) geschlagen geben.

Von Björn Richter-Zehle (Burger Volksstimme vom 11.11.2025)

Kleinmühlingen/Heyrothsberge. Marcel Gieseler kennt seine Mannschaft gut genug, um ein berauschendes Fußballfest vorherzusehen. Oder zu erahnen, dass sich der SV Union Heyrothsberge durch diesen Nachmittag quälen muss. Am Sonnabend verdichteten sich die Anzeichen also sehr schnell, welcher Fall beim Landesklasse-Gastspiel in Kleinmühlingen vorlag. Auf dem ramponierten und aufgeweichten Rasen des TSV Grün-Weiß „war schon bei den ersten ein, zwei Pässen, die sich die Jungs bei der Erwärmung zugespielt haben, klar ersichtlich: Wir werden keine große Freude an der Sache haben. Da wartet eigentlich nur harte Arbeit“, schilderte Unions Trainer.

Seine Elf gilt gemeinhin als Team, das den Fußball auch dann gern zelebrieren will, wenn er gekämpft werden möchte. Der Vorwurf, den sich die Gäste bei ihrer 2:3 (2:1)-Niederlage am 10. Spieltag machen mussten, lautete also: Sie fanden sich in beiden Welten nicht zurecht und nur phasenweise zur richtigen Balance. „In den ersten 15, 20 Minuten hatten wir in unserem bewährten System große Schwierigkeiten und mussten umstellen. Der Ansatz, den Gegner spielerisch zu kontrollieren, hat nicht funktioniert“, bekannte Gieseler und sah, wie seine Schützlinge nach frühem 0:1-Rückstand (7.) die Richtung änderten: weg vom kleinteigen Aufbau, der es auf einen Schönheitspreis anlegt; hin zu Wucht und Schnörkellosigkeit.

Der Erfolg war symptomatisch und ließ sich prompt auf der Anzeigetafel ablesen. Erst köpfte Tom Marks nach ruhendem Ball zum 1:1-Ausgleich und dem persönlichen zwölften Saisontreffer ein (33.). Nur drei Minuten später fand Alexander Vasükov von der Strafraumgrenze die Lücke im dichten Dschungel aus vier Verteidigerbeinen und schloss platziert zur 2:1-Gästeführung ab. „Warum es dann nicht so weitergeht, ist eine Frage, die uns natürlich beschäftigt“, sah sich Gieseler vor ein Rätsel gestellt.

Ein Teil der Antwort fand sich nach dem Seitenwechsel darin, dass die Unioner zunehmend in Disput mit Schiedsrichter Steffen Müller-Kreuzburg (Seehausen) gerieten. „Es gab unterschiedliche Interpretationen von so einem Kampfspiel. Während bei uns jeder Körperkontakt als Foul gewertet wurde, ließ er auf der anderen Seite viel durchgehen. Kleinmühlingen war auch etwas griffiger als wir“, schätzte der Heyrothsberger Coach ein. Zunehmend verlor seine Mannschaft so den Fokus und wurde für die aufkommenden Unkonzentriertheiten bitter bestraft.

Zunächst verschätzte sich Franz Josef Möser und der zehn Minuten zuvor eingewechselte Nico Kietzmann bedankte sich artig mit dem 2:2-Ausgleich für die Grün-Weißen (68.), die energisch nachsetzten. So auch nach einer Fußabwehr von Union-Schlussmann Christopher Biegelmeier, die letztlich im Lauf von Felix Günther landete und Kleinmühlingens Neuzugang die persönliche Torpremiere ermöglichte (75.). Eine erneute Wendung hielt der Nachmittag dann nicht mehr bereit.

Eine Woche nach dem 5:2-Coup über Spitzenreiter Niederndodeleben hat die trübe Realität des Novembers die Heyrothsberger wieder in der Fremde eingeholt. „Vielleicht sind wir durch unsere beiden Plätze etwas verwöhnt. Es ist jedenfalls kein Geheimnis, dass wir offenbar lieber zu Hause unsere Punkte einfahren“, ordnete Gieseler die dritte Pleite im fünften Auswärtsspiel ein. Unter dem Strich blieb sie dennoch eine ärgerliche, denn: „Es war ein 50:50-Spiel, in dem die Treffer eben nicht für uns gefallen sind. In den gesamten 90 Minuten gab es vielleicht jeweils rund vier Chancen auf beiden Seiten. Bei Kleinmühlingen waren beide nach der Pause eben drin, bei uns nicht.“

Kleinmühlingen/Zens: Ostwald – Richter, Günther, Braunert, Zöbisch, Hamel, Jakobs, Junge (59. Kietzmann), Ninschkewitz, Hertel (70. Schäfer)

Union: Biegelmeier – Peukert (80. Wöhler), Taube, Möser, Fritz, Marth (66. Völckel), Kloska, Marks, Schlüter, Schulze, Vasükov (66. Vogel)

Tore: 1:0 Maurice Hertel (7.), 1:1 Tom Marks (33.), 1:2 Alexander Vasükov (36.), 2:2 Nico Kietzmann (68.), 3:2 Felix Günther (75.); 

SR: Steffen Müller-Kreuzburg (Seehausen/Börde); Zuschauer: 45

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