Union Heyrothsberge hinterlässt nach der Winterpause einen guten ersten Eindruck
Von Björn Richter (Volksstimme, 31.01.2024)
Chris Tilche hat im Winter das Gespräch mit Marcel Gieseler gesucht. Er hat seinem Trainer dann offenbart, dass Polizeidienst im Schichtsystem und die wöchentlichen Trainingseinheiten kaum vereinbar sind. Vor allem nicht, wenn man mit 21 Jahren am Anfang der beruflichen Karriere steht. Nun gilt bei den Landesliga-Fußballern des SV Union Heyrothsberge das Leistungsprinzip, weshalb der Coach ehrlich antwortete: „So hat Chris nur die Chance, am Wochenende im erweiterten Kader zu stehen.“ Und weil Tilche nun eine Anfrage vom SV Seilerwiesen Magdeburg, für den bereits acht seiner Kollegen kicken, die im Zweifel ihre Schichten tauschen können, erhalten hatte, trennten sich die Wege unkompliziert und ohne böses Blut.
Im Testvergleich zwischen seinem alten und neuen Verein hat man den Flügelspieler nun am Sonnabend allerdings weder auf der einen, noch auf der anderen Seite in der Aufstellung gefunden. Stattdessen sahen die 37 Zuschauer auf dem Kunstrasen an der Königsborner Straße einen gastgebenden Landesligisten, der sich mit 4:2 (3:1) gegen den Landesklasse-Vertreter durchsetzte und dabei spielerisch gefiel. „Hier und da knirscht beim ersten Test natürlich noch Sand im Getriebe, aber wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Auch wenn das Ergebnis noch deutlicher hätte ausfallen können, bin ich mit diesem Start nach der langen Pause zufrieden“, fasste Unions Coach zusammen.
Nachdem am Dienstag vor einer Woche mit dem ersten Mannschaftstraining der Rückrundenauftakt offiziell eingeläutet wurde, hat die Testpremiere also die Zuversicht für die zweite Saisonhälfte genährt. Auf die inzwischen fast gewohnheitsmäßigen Ausfälle, die es auch am Sonnabend gab, könnte Gieseler dabei gern verzichten. Auf Youngster, die sich in den Vordergrund spielen, dagegen nicht: „Speziell Cedric Vorhölter auf Rechtsaußen und später als Linksverteidiger hat seine Chance genutzt. Auch Hannes Schulze hat nur die Belohnung in Form eines Treffers gefehlt“, lobte der Trainer.
Da passt es gut, dass dem jungen Team zur Rückrunde auch wieder mehr Erfahrung zur Seite stehen dürfte. Nach einem vom Verletzungspech gekennzeichneten halben Jahr in Schönebeck zieht es Routinier Benjamin Schäfer (34) zurück zu den Unionern, bei denen übrigens auch für Chris Tilche die Tür jederzeit offensteht: „Sollte sich beruflich mehr Luft ergeben und er die Herausforderung noch mal suchen, ist er herzlich bei uns willkommen.“
Union: Biegelmeier (46. Leopold) – D. Gropius, Schmidt, C. Kloska, Raue, Völckel, Wöhler (46. M. Altmann,, 70. Kluth), Vorhölter, Vogel, Vasükov, C. Gropius (46. Schulze)
Tore: 1:0 Bennet Vogel (5.), 2:0 Tom Raue (7.), 2:1 Hannes Bader (18.), 3:1 Christian Gropius (20.), 3:2 Wesley Hähre (48.), 4:2 Maximilian Schmidt (73.)
SR: Maximilian Presser (Magdeburg); ZS: 37