Union Heyrothsberge unterbricht den Erfolgslauf des TSV Niederndodeleben und sorgt für neue Spannung in der Landesklasse 2. Ein „Viererpacker“ drückt dem 5:2-Heimsieg seinen Stempel auf.
Von Björn Richter-Zehle (Burger Volksstimme vom 03.11.2025)
Heyrothsberge. Mit dem Torjubel nach seinem vierten Streich hat Hannes Schulze eine Viertelstunde vor Schluss das passende Fazit zu diesem Samstagnachmittag gezogen: Die Leistung des SV Union Heyrothsberge um seinem neu entdeckten Torjäger war einfach zum Niederknien. Gästekeeper Rico Willner hatte den Ball beim Klärungsversuch direkt in die Füße des 20-Jährigen gespielt. Und wer wie Schulze mit vier Treffern aus den vorangegangenen beiden Partien sowie dem gerade geschnürten Dreierpack nur so vor Selbstvertrauen strotzt, überlegt in solch einer Situation eben nicht lange, sondern zieht einfach ab: Hinein ins Tor und hinein ins Herz des TSV Niederndodeleben, dessen Sturmlauf in der Fußball-Landesklasse 2 nach zuletzt sechs Siegen in Folge ein Ende fand. Letztlich scheiterte der Spitzenreiter beim 5:2 (3:2)-Heimerfolg der Unioner sogar deutlich.
„Wenn man den Spitzenreiter bezwingt, gibt es nicht viel auszusetzen. Es besteht also kein Grund, das Haar in der Suppe zu suchen. Vor allem im Spiel gegen den Ball war das sehr ordentlich von uns“, leitete Marcel Gieseler in der Nachbetrachtung ein und vor allem die zweiten 45 Minuten dürften den Heyrothsberger Cheftrainer restlos mit der letztwöchigen 4:8-Pleite in Eilsleben ausgesöhnt haben. Denn bis zum Seitenwechsel hatte das Heimspiel vom Sonnabend ähnliche Züge angenommen: „Es war eine wilde und von Zweikämpfen geprägte Partie. Es ging permanent zwischen beiden Strafräumen hin und her“, hatte der Union-Coach beobachtet. Im strömenden Dauerregen lief der Spitzenreiter seinen Gastgeber dabei früh an, was diesem nicht sonderlich behagte. „Wir haben uns schwergetan. Entsprechend blöd sehen wir beim ersten Gegentreffer aus, als wir zu vorsichtig von hinten herausspielen“, bemängelte Gieseler. Tom Marks geriet so in die Bredouille, das Spielgerät landete beim Gegner und Kenneth-Leif Husnik bedankte sich artig mit dem TSV-Torerfolg zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich (23.).
Allerdings zeigte sich davor und anschließend, dass der aggressive Stil des Tabellenführers, der viel nach vorn verteidigte, durchaus Angriffsfläche bot. Schulze machte sich die teils enormen Räume im Rücken der Abwehrkette jeweils zunutze und brachte seine Farben mit 1:0 (8.) und 2:1 (24.) in Führung. Zwar schlugen die Gäste nach einer Standardsituation in Person von Kevin Bergmann noch mal zurück (27.), doch einer schien sich viel vorgenommen zu haben: Schulze machte quasi mit dem Pausenpfiff seinen zweiten Hattrick der Saison perfekt.
Er und die Kollegen suchten und erzwangen nach der Pause die Entscheidung: Ehe Alexander Vasükov das Aluminium traf (62.), war der Auffälligste auf dem Platz ein weiteres von unzähligen Malen auf TSV-Keeper Willner zugelaufen und gescheitert (55.), schlüpfte dann aber kurzzeitig in die Rolle des Vorbereiters: Einen bereits abgewehrten Eckball der Gastgeber machte Schulze noch einmal scharf und nach Eingabe von Christian Kloska vollendete Simon Otto Fritz aus abseitsverdächtiger Position zum 4:2 (74.), ehe Schulze den Schlusspunkt setzte (79.). Natürlich war der Viererpacker damit auch für seinen Trainer der natürliche Matchwinner, der sein Konto auf neun Saisontore aufstockte: „Hannes war vom Gegner zu keinem Zeitpunkt einzufangen. Er hat das wirklich sehr gut gemacht und konsequent die tiefen Läufe gesucht. Das hat es uns ermöglicht, einen einfachen, aber erfolgreichen Fußball zu spielen.“
Union: Biegelmeier – Peukert, Taube (79. Gropius), E. Schäfer, Fritz, Marth, Schlüter, Marks (82. Wöhler), Vasükov (65. Völckel), Kloska, Schulze (84. Hanke),
Niederndodeleben: Willner – Jebsen, Husnik, Bittner (57. Nötzold), Ferl (76. Farkas), Frank, Schott, Lüddeckens, Dreiling, Biermanski, Bergmann
Tore: 1:0 Hannes Schulze (8.), 1:1 Kenneth-Leif Husnik (23.), 2:1 Hannes Schulze (24.), 2:2 Kevin Bergmann (27.), 3:2 Hannes Schulze (45.), 4:2 Simon Otto Fritz (74.), 5:2 Hannes Schulze (76.)
Schiedsrichter: Fabian Kopecki; Zuschauer: 65
