SV Union Heyrothsberge e.V.

14. Spieltag: Union – MSV Börde 2:1 (2:1)

Von Björn Richter (Volksstimme 27.03.2023)

Union Heyrothsberge hat die erste Pflichtspielniederlage seit einem halben Jahr gut weggesteckt. Eine Woche nach dem 1:4 gegen den VfB Ottersleben erinnerte beim 2:1-Heimsieg vom Sonnabend über den MSV Börde noch nicht alles, aber viel an das Team, das in der zweiten Hälfte der Hinrunde die Fußball-Landesliga Nord im Sturm eroberte.

Wir sind uns sicher, dass Christopher Biegelmeier auch an arbeitsreichen Nachmittagen seinen Spaß hat. Wenn der Torhüter des SV Union Heyrothsberge jedoch wie vor einer Woche in gegnerischen Angriffssequenzen gleich dreimal in höchster Not eingreifen muss und seine Mannschaft wie beim 1:4 gegen den VfB Ottersleben trotzdem leer ausgeht, entwickelt sich der Dauerbeschuss zu einer recht freudlosen Angelegenheit.

Biegelmeier dürfte also einen Nachmittag wie am zurückliegenden Sonnabend herbeigesehnt haben. „Bei ein, zwei Distanzschüssen in der zweiten Halbzeit gefordert und da“, wie Trainer Marcel Gieseler beschrieb, blieb der Union Keeper im Landesliga-Heimspiel beinahe beschäftigungslos. Die Vorderleute verteidigten vieles weg und so ist Heyrothsberge mit dem 2:1 (2:1)-Erfolg über den Magdeburger SV Börde auch als Ganzes in die Erfolgsspur zurückgekehrt.

Dabei schien sich die Partie zunächst in eine völlig andere Richtung zu entwickeln. „Wir haben vor dem Spiel gegnerische Standardsituationen angesprochen, aber nach wenigen Sekunden ist alles vergessen“, monierte Coach Gieseler. Eine MSV-Freistoßflanke segelte so durch den Strafraum der Gastgeber, die nahezu kollektiv ihre Gegenspieler aus den Augen verloren. Jonas Heinemann bedankte sich per Kopf mit dem 1:0-Führungstreffer.

Die kalte Dusche brachte jedoch einen Hallo-wach-Effekt mit sich. Nur drei Minuten später hatte sich Marco Westhause auf der rechten Angriffsseite der Unioner vorgearbeitet und im Zentrum musste Marcus Schlüter lediglich den Fuß an die Flanke halten – 1:1. Danach brachten die Platzherren das Geschehen immer mehr unter ihre Kontrolle. Börde fiel abgesehen von langen Bällen wenig Konstruktives ein und mit Ausnahme eines Konters, der nichts einbrachte, ließ Heyrothsberge bis zum Seitenwechsel kaum Gefahr entstehen. Da war es nur folgerichtig, dass Tom Raue nach einer halben Stunde die 2:1-Führung für Union herausschoss.

Wer nach Wiederbeginn mit einer wütenden Reaktion der Gäste gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Auch wenn Gieselers Schützlinge zehn Minuten lang die Zügel schleifen ließen, ging vom MSV nur eine überschaubare Bedrohung aus. Etwas, das sich die Unioner ankreiden lassen musste, war, den Gegner dennoch im Spiel gehalten zu haben. Der SVU Coach reagierte, wechselte mit Christian Gropius, Chris Tilche und Armin Mumisi risikofreudig, doch der erlösende dritte Treffer wollte nicht mehr fallen. „Man darf auch nicht vergessen, dass dies unser erstes Spiel seit fünf Monaten abseits vom Kunstrasen war. Auf dem aufgeweichten Platz geht man jeden Schritt zweimal, irgendwann werden die Beine schwer“, relativierte der Heyrothsberger Trainer.

Die Anspannung wich so unter den Seinen mit dem Schlusspfiff vor allem der Erleichterung, nach dem Ausrutscher beim Spitzenreiter zurück in die Spur gefunden zu haben. „Im Vergleich zum Ottersleben-Spiel waren wir um einige Prozentpunkte besser, sind aber natürlich längst nicht da, wo wir vor der Winterpause aufgehört haben“, resümierte Gieseler und ordnete ein: „Im Hinblick auf das nächste schwere Spiel in Warnau war dieser Sieg aber ein enorm wichtiges Ding. Wir haben aktuell sechs Punkte mehr auf dem Konto als zum gleichen Zeitpunkt der Hinrunde. Der Start hätte also durchaus schlechter verlaufen können.“ 

Union: Biegelmeier – Schmidt, Peukert, Schäfer (83. Krümling), D. Gropius, Völckel, Kloska, Raue (68. Tilche), Westhause (90. Mumisi), Vasükov (68. C. Gropius), Schlüter 

Börde: Busse – Kircheis (80. Köhler), M. Leonhardt, Lohse, Lange, Heinemann, Lipowski (17. Flöter), Rebone (61. Tafere), Fritsch (80. Ahmed), Kreutzer, Dittwe (86. Qorbani) 

Tore: 0:1 Jonas Heinemann (3.), 1:1 Marcus Schlüter (6.), 2:1 Tom Raue (29.) 

SR: Torsten Felkel (Salzwedel); ZS: 110 

 

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