SV Union Heyrothsberge e.V.

2024.02.24 – 14. Spieltag: Union – TuS Schwarz-Weiß Bismark 1:4 (1:1)

Im Kellerduell der Fußball-Landesliga kommt es für Heyrothsberge einmal mehr ganz dick. Gegen Bismark betreiben die Unioner viel Aufwand, am Ende steht jedoch eine 1:4 (1:1)-Pleite.

Von Björn Richter (Volksstimme, 26.02.2024)

Timing, Schusshaltung und -härte – es gab kaum einen Punkt, den Stefan Groth an dieser Aktion noch optimieren konnte. Fünf Minuten nach seiner Einwechslung ergab sich für den 42-jährigen Offensivroutinier am Sonnabend die Gelegenheit, die Hoffnung noch einmal zum SV Union Heyrothsberge zurückzuholen. Mit 1:3 lagen er und die Landesliga-Fußballer von der Königsborner Straße im Heimspiel gegen den TuS Schwarz-Weiß Bismark zurück. Groths wuchtiger wie formvollendeter Dropkick aus sechs Metern Torentfernung hätte Gästekeeper Niklas Kannenberg nicht den Hauch einer Abwehrchance gelassen, wäre er nur eine Handbreit weiter links oder rechts angesetzt gewesen. So aber prallte der Ball an den Fäusten vor der Brust des Schlussmanns ab, Bismark ließ wenig später den Treffer zum 1:4 (1:1)-Endstand folgen und Unions Trainer Marcel Gieseler blieb nur die bittere Erkenntnis: „Es ist ein Wahnsinn, welchen Aufwand wir für einen Treffer betreiben müssen. In dieser Hinsicht war die Chance von ,Grothi’ einfach symptomatisch.“ 

Vor allem, da eine halbe Stunde zuvor deutlich wurde, wie die Würfel im Abstiegskampf der NordStaffel auch fallen können: Auf Verdacht schlug TuS den Ball lang nach vorn und nach kurzer Pingpong-Einlage gelangte das Spielgerät zum einzigen Schwarz-Weißen unter sechs Roten. Philipp Grempler ließ sich die Einladung zu seinem zweiten von letztlich drei Treffern im Spiel nicht entgehen und netzte zur 2:1-Führung ein (49.). „Dieses Gegentor hat uns komplett den Stecker gezogen. Danach hat sich viel Verzweiflung breitgemacht und wir fragen uns die ganze Zeit, wie viel Pech man eigentlich haben kann“, ordnete Gieseler den entscheidenden Rückschlag nach der Pause ein, schob aber zugleich nach: „Ab einem gewissen Punkt ist so eine Anhäufung von Pech aber auch eigenes Unvermögen.“ 

Denn insbesondere in der ersten Hälfte wurde das größte Manko der Unioner offensichtlich: Aus einer Vielzahl von Chancen, die sich vor allem nach ruhenden Bällen ergaben, schlug lediglich Bennet Vogel in der 34. Minute Kapital, als sein Versuch – halb Schuss, halb Eingabe – abgefälscht wurde und in den Maschen des Gästetors einschlug. Zuvor hatte allerdings Grempler schon ein erstes Mal vom Elfmeterpunkt getroffen, nachdem Oleksandr Cherchenko den Kontakt von Union-Keeper Jamie Leopold im Strafraum dankend angenommen hatte (9.). Auf der Gegenseite wurde auch Vogel fünf Minuten nach seinem 1:1- Ausgleich im TuS-Strafraum von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß und damit die Chance zur Pausenführung ließ Benjamin Schäfer allerdings liegen. Auch irgendwie bezeichnend für den Chancenwucher der Gastgeber. 

So nahm das Unheil nach dem Seitenwechsel seinen Lauf. Spätestens als ein individueller Patzer der Gastgeber Grempler den Weg zur 3:1-Führung (61.) ebnete, war die Vorentscheidung gefallen. Letzte Zweifel beseitigte Cherchenko drei Minuten vor dem Abpfiff. Den Heyrothsbergern und ihrem Coach blieb nichts anderes übrig, als die ernüchternde Schlussrechnung eines völlig verkorksten Nachmittags zu ziehen: „Während wir aus acht Großchancen im Spiel einen Treffer erzielen, reichen Bismark zwei Konter, ein Elfmeter und ein Fernschuss für ein 4:1“, erklärte Gieseler und bekannte: „Über 90 Minuten geht der Sieg ehrlicherweise auch in Ordnung, denn wir waren die letzte halbe Stunde mausetot.“ 

Union: Leopold – Krümling (77. Ellermann), Peukert, Schäfer, Kloska, Raue (76. Groth), Schlüter, Westhause (90. M. Altmann), Vasükov (68. Schulze), Vogel (54. Vorhölter) 

Bismark: Kannenberg – Tyshchenko, Rudiuk, Mayer, Motejat, Scherer, Hohmann (87. Fuhrmann), Schreiber, Schmundt, Grempler (86. Schröder), Cherchenko (87. Voigt) 

Tore: 0:1 Philipp Grempler (9., FE), 1:1 Bennet Vogel (34.), 1:2, 1:3 Philipp Grempler (49., 61.), 1:4 Oleksandr Cherchenko (87.) 

SR: Hendrik Ächtner (Gröbzig); ZS: 75 

 

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