SV Union Heyrothsberge e.V.

2024.03.02 – 15. Spieltag: Osterburger FC – Union 7:0 (3:0)

Ausfallgeplagt und chancenlos geht Heyrothsberge mit 0:7 in Osterburg unter.

Von Björn Richter (Volksstimme, 04.03.2024)

Als sich die Zahl der Urlauber, Erkrankten und anderweitig Verhinderten im Verlauf der letzten Woche auf 15 summiert hatte, ging es beim SV Union Heyrothsberge irgendwann auch um grundsätzliche Dinge. Etwa darum, ob „wir die lange Leine, die wir der Mannschaft bisher gelassen haben, vielleicht etwas einkürzen müssen“, wie Marcel Gieseler sagte. In erster Linie aber auch darum, „ob wir uns diese Fahrt überhaupt antun“, fügte der Trainer des Fußball-Landesligisten hinzu. 

So umfasste die Spielerliste der Gäste am Sonnabend gerade einmal zwölf Namen – exklusive dem zweiten Torhüter Jamie Leopold und Co-Trainer Mathias Schumburg. Keine Voraussetzungen also, die man haben möchte, um zum heimstarken Osterburger FC (vier Siege aus sieben Partien) zu reisen. Und nach der wenig überraschenden 0:7 (0:3)- Abreibung in der Altmark mögen sich die 100 Kilometer auf der Rückfahrt dann auch gefühlt doppelt in die Länge gezogen haben. 

Jene sechs A-Jugendlichen, die das Grundgerüst des Spieltagskaders bildeten, waren dabei natürlich wie über die gesamte Saison gesehen mit anderen – sprich: milderen – Maßstäben zu beurteilen. Doch der Union-Coach kam bei der Auswertung der zweithöchsten Saisonniederlage nicht umhin, das gesamte Teamgefüge in die Pflicht zu nehmen: „In einigen Bereichen haben wir am Sonnabend Lehrgeld gezahlt. In anderen aber vieles vermissen lassen. Der letzte Wille und das Kämpferische haben mir gefehlt. Bei uns standen elf Einzelkämpfer auf dem Platz.“ 

Und von Beginn an auf verlorenem Posten. Die Letzten der 70 Zuschauer hatten gerade ihren Eintritt entrichtet, als es auf dem Kunstrasenplatz an der Landessportschule schon den zweiten Anstoß des Tages gab. Ein langer Ball der Platzherren landete im Lauf von Maximilian Rieger, der ohne große Gegenwehr das 1:0 für den OFC erzielte (2.). Zehn Minuten später war von Zuteilung keine Spur bei den Unionern zu finden, so dass Felix Gernecke nur noch den Fuß an eine Flanke halten musste und es stand 2:0. Nach einigen vergebenen Möglichkeiten der Gastgeber war es erneut Gernecke, der zum 3:0-Pausenstand traf. 

Wer in der Aufzählung zwingende Heyrothsberger vermisste, musste sich lange gedulden. Zwar wirkten die Gäste nach dem Seitenwechsel entschlossener, doch wirkliche Belebung gab es nur im Spiel der Osterburger, die mit Marius Müller letztlich den Matchwinner brachten: Das 4:0 erzielte der eingewechselte Stürmer selbst, für das 5:0 durch Rieger (69.) und das 6:0 durch seinen Bruder Lennart (81.) lieferte er die Vorlage. 

Zwischenzeitlich hatten auch die Unioner zwei Lebenszeichen durch Tom Raue (72.) und Alexander Vasükov (86.) gegeben. Doch wie Letzterer völlig freistehend am Keeper der Platzherren scheiterte und im Gegenzug OFC-Kapitän Philip Magerin den 7:0-Endstand besorgte, wurde ein weiterer Unterschied zwischen dem Aufsteiger und dem Schlusslicht deutlich: „Ob die Osterburger nun stärker als im Hinspiel (4:2-Sieg für Heyrothsberge, Anm.d.Red.) aufgetreten sind, würde ich gar nicht zwingend behaupten. Aber sie erzielen aus neun, zehn Chancen sieben Treffer und sind damit um ein Vielfaches konsequenter als wir“, schilderte Gieseler. 

Perspektivisch dürfte das junge Team aus Heyrothsberge an einer schmerzhaften Erfahrung wie dieser mitunter sogar wachsen. Doch außer Frage stand auch, dass aktuell niemand den Begriff „Klassenerhalt“ bemühen muss, wenn sich die blutleeren Auftritte häufen. „Auf diesem Niveau kann jede Mannschaft ordentlichen Fußball spielen, wenn man sie lässt. Wenn man den Gegner dagegen in Zweikämpfe verwickelt, was wir haben vermissen lassen, dann liegt darin unsere Chance.“ So auch am Sonnabend, 9. März, wenn ab 15 Uhr das Heimspiel gegen den SV Irxleben auf der Tagesordnung steht. 

Osterburg: Bloch – Magerin, Thiedke, Melms (66. Noack), L. Müller, Köhn, J. Gernecke, F. Gernecke (60. M. Müller), Grünwald, Sampougkasidis (69. Metzlaff), Rieger 

Union: Biegelmeier – Ziebarth (78. Kluth), D. Altmann, Schäfer, Ellermann, Westhause, Kloska, Raue, Wöhler, Vorhölter, Vasükov 

Tore: 1:0 Maximilian Rieger (2.), 2:0, 3:0 Felix Gernecke (12., 39.), 4:0 Marius Müller (67.), 5:0 Maximilian Rieger (69.), 6:0 Lennart Müller (81.), 7:0 Phillip Magerin (89.) 

SR’in: Silke Galetzka (Calbe); ZS: 70

 

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