Der erste Test der Vorbereitung hat einen Vorgeschmack auf den „neuen“ SV Union Heyrothsberge geliefert. Beim 2:1 (2:1)-
Heimsieg über die zweite Mannschaft des FSV Grün-Weiß Ilsenburg lief der Fußball-Landesligist wie erwartet mit reichlich
Flaum am Kinn auf.
Von Björn Richter (Volksstimme 17.07.2023)
Auf den Letzten seiner Art geben sie beim SV Union natürlich besonders acht. Und so zog sich die Behandlungspause von Stefan
Groth kurz vor dem Seitenwechsel während der Testpremiere gegen Ilsenburgs Reserve einige Minuten hin. Der 41- jährige Offensivroutinier hatte bei einem schmerzhaften Zusammenprall im Strafraum der Gäste einen Wirkungstreffer einstecken müssen und blieb folglich in der Kabine. Mit dem Verdacht auf eine Rippenprellung gab es im Nachgang aber zumindest vorsichtige Entwarnung. Ohnehin blieb am Sonnabend ein positiver Gesamteindruck vom ersten Auftritt des Heyrothsberger Landesligisten
nach der Sommerpause gegen den Landesklasse-Vertreter aus dem Harz hängen, wie auch Marcel Gieseler befand: „Nach
einem Sieg hat man nie ein schlechtes Gefühl“, sagte der Trainer mit Blick auf den 2:1 (2:1)-Erfolg.
Dass dabei selbst Groth als Dienstältester das Durchschnittsalter der Startelf nicht weiter als auf 23 Jahre anhob, war einmal mehr
Ausdruck für den Umbruch im Team. „Wir wollten so erfahren wie möglich aufstellen“, sagte Coach Gieseler. Zum Anpfiff bot er so zwar mit DeanRobbin Ziebarth und Dustin Altmann bereits zwei 17-Jährige auf, daneben aber mit Groth, Karsten Völckel (36),
Christian Kloska (34) und Christian Gropius (32) das Maximum an Routine. Im Verlauf der zweiten Hälfte füllten schließlich fünf weitere Youngster das Motto „Jugend forscht“ mit Leben aus. „Vor allem körperlich ist es für unsere A-Jugendlichen eine ganz andere Intensität“, erklärte der Coach im Hinblick auf das langsame Heranführen der Talente an künftige Aufgaben.
Dass „Team Routine“ in der ersten Hälfte bereits den späteren Endstand herausschoss, mochte man als Indiz dafür deuten, dass es eben doch noch nicht ganz ohne die Erfahrenen geht. Gieseler nahm jedoch die Testpremiere vielmehr als Ganzes unter die Lupe und kam zum Schluss: „Für das erste Vorbereitungsspiel war unser Auftritt in Ordnung. Hier und da hat man uns die schweren Beine angemerkt und natürlich knirscht zum Auftakt noch ein bisschen Sand im Getriebe.“
Dabei kamen die Gastgeber ohne Anlaufschwierigkeiten aus und über Altbewährtes zum Erfolg: Nach Eckball von Groth köpfte Maximilian Schmidt die Unioner nach zehn Minuten in Führung. Zwar erwischte Ilsenburgs Patrick Jürgens die Platzherren kurz darauf beim 1:1-Ausgleich auf dem falschen Fuß (20.), doch Alexander Vasükov war nach Koproduktion zweier 18- Jähriger mit
Bennet Vogel um keine Antwort verlegen und stellte nur drei Minuten später die Führung wieder her.
Mit den Wechselspielen auf beiden Seiten verflachte die Begegnung nach Wiederbeginn zunehmend. Allein Cedric Vorhölter lief in den letzten 20 Minuten noch zweimal auf das Gästetor zu, doch dem 17-Jährigen flatterten im letzten Moment die Nerven. Auch für ihn ergibt sich aber die nächste Chance, um die eigene Unbekümmertheit zu entdecken, sehr zeitnah: Am Mittwoch ab 18.30 Uhr im zweiten Testmatch beim TSV Kleinmühlingen/Zens.
Union: Biegelmeier – Ziebarth, Schmidt, Ellermann, D. Altmann (68. Kluth), Völckel, Kloska, Vogel (68. Thorand), Vasükov (46.
Vorhölter), Groth (46. M. Altmann), C. Gropius (46. Schulze)
Ilsenburg II: Gülzow – Bollmann, Bräunel, Hanns, Himburg, Jürgens (65. Kurtz), Peisker, Hess (78. Zahn), Jungermann, Zeidler, Reuß
Tore: 1:0 Maximilian Schmidt (10.), 1:1 Patrick Jürgens (20.),
2:1 Alexander Vasükov (23.)
SR: Marco Uhlmann (Magdeburg), Devin Deinlein, Franz Neumann; ZS: 30